Kreisgericht Schützengasse St. Gallen

Gesamtsanierung Thurgauer Kantonalbank Weinfelden

Schulanlage Kirchmatt Zug

Neubauten Campus Uetikon

Arealentwicklung Denkmal Neuenegg

Ersatzneubau Lerchenhalde Zürich

Gemeinschaftszentrum Seebach Zürich

Sagi Areal Greifensee

Bezirksschule Seefeld Lachen

Oberstufenzentrum Rebberg Zofingen

Die architektonisch bedeutende Anlage des Bezirksschulhauses von Roland Rohn aus dem Jahr 1958 schmiegt sich an den nördlichen Hangfuss und öffnet sich mit ihren Einzelbauten gegen den Landschaftsraum im Süden. Dieser konnte durch die ursprüngliche Setzung durchgehend erhalten werden. Das Gebäude fungiert dabei als Hangkante mit einem Niveauunterschied von einem Geschoss zwischen Norden und Süden. Es tritt somit gegenüber dem Wohnquartier gedrungener in Erscheinung als gegenüber dem grosszügigen Grünzug.
Aufgrund der Tatsache, dass das Neubauvolumen grösser ist als dasjenige des Bestandes, muss dem Verhältnis zwischen alt und neu, wie auch der Beziehung der neuen Komposition zum landschaftlichen Kontext besondere Beachtung geschenkt werden.

Durch ein grosses kompaktes Volumen anstelle des bestehenden Turnhallentraktes erhält die bestehende Schulanlage einen neuen kräftigen Auftakt und zugleich ein gleichwertiges Pendent zum Hauptgebäude des Bez-Schulhauses. Die Erweiterung der bestehenden Bezirksschule zu einem gemeinsamen Oberstufenzentrum zusammen mit der SeReal findet durch die vorgeschlagene Neuinterpretation der ursprünglichen Setzung eine adäquate städtebaulichen Antwort mit zwei gleichberechtigten Partnern, die zusammen das Ensemble im Gleichgewicht halten. Entsprechend der ursprünglichen Konzeption tritt auch der Neubau zur Rebbergstrasse niedriger in Erscheinung als zur Stadt und zu den Sportanlagen und ergänzt dadurch die bestehende Silhouette sehr selbstverständlich.
Durch die städtebauliche Setzung wird die klare Trennung zwischen dem nördlichen, urbanen Bereich und dem südlichen, landschaftlichen Freiraum beibehalten. An der Nahtstelle zwischen dem Bestand und dem Neubau wird gegen Süden ein zusätzlicher Pausenplatz mit Bezug zum Zugang auf dem Niveau des Verbindungsganges geschaffen. Zudem akzentuiert ein neuer Vorplatz den Eingang von Westen, der insbesondere auch den ausserschulischen Aktivitäten dient. Der nördliche Zugangsbereich der Anlage wird in selbstverständlicher Art und Weise durch einen zweiten der Fussgängererschliessung vorbehaltenen Teil ergänzt.

Um das Neubauvolumen möglichst kompakt zu halten werden die Schul- und Sportnutzungen in Schnitt sowie im Grundriss direkt übereinander respektive nebeneinander angeordnet. Zudem wird die Dreifachturnhalle ein Geschoss abgesenkt. Dadurch gelingt es auch, das neue Hauptgeschoss der Schule mit allen Unterrichtsräumen auf dem Niveau des bestehenden Verbindungsganges anzuordnen und selbstverständlich an die bestehende Anlage anzubinden. Diese Hauptebene funktioniert als grosszügige, um zwei Innenhöfe organisierte Lernlandschaft mit den windmühlenartig organisierten Unterrichts-Einheiten an der Peripherie sowie den beiden Multifunktionsräumen im Zentrum. Ergänzt wird das Raumprogramm durch Korridorerweiterungen, welche vielfältige Ausblicke und Durchblicke ermöglichen sowie durch die beiden Hofräume, die ebenfalls in den Unterricht miteinbezogen werden können. Dadurch entsteht insgesamt ein sehr reichhaltiges Angebot an Aufenthalts- und Arbeitsbereichen, die den Lebensraum Schule massgeblich mitprägen werden.
Die Spezialräume befinden sich ein Geschoss tiefer und werden durch die beiden, aufgrund ihrer jeweiligen Lage differenziert ausgestalteten Treppenhäuser erschlossen und umfassen die zu den Sportanlagen orientierte Dreifachturnhalle zweiseitig. Von diesem Zwischengeschoss gelangt man auf das Niveau des zweiten Einganges, welcher zur Schützenstrasse und zum Gemeindeschulhaus orientiert ist und den Hauptzugangsbereich für die ausserschulische Nutzung der Halle bildet.

Für den Neubau wird im Gegensatz zu den Bestandesbauten eine Mischbauweise vorgeschlagen. Dabei wird konstruktiv unterschieden zwischen den Erschliessungsbereichen, welche durch Betonwände und Cobiaxdecken gefasst sind sowie den Unterrichtsräumen und Fassaden in welchen Brettschichtholzelemente für die Stützen und die Decken verwendet werden. Diese Konstruktionsweise erlaubt es die Lasten im Geschoss über der Turnhalle mit ihren vorgespannten Betonträgern zu reduzieren. Zudem kann die über der Halle liegende Korridorwand durch den Untergurt als Träger ausgebildet und dadurch zusätzlich ausgesteift werden.
Die Erschliessungszonen sind primär geprägt von den Sichtbetonwänden, den dunkel gehaltenen Stützen und Fensterrahmen, den Türelementen in Eiche sowie den Klinkerböden. Im Gegensatz dazu ist die Atmosphäre in den Klassenzimmern zurückhaltender; die Holzbauelemente der Stützen, Decken und Leichtbauwände sind weiss lasiert und prägen zusammen mit den weiss gestrichenen Einbauschränken die Stimmung im Raum. Einzig der blaue Linoleumboden sowie die Tür- und Fensterelemente in Eiche setzen einzelne Farbakzente. Durch die vorgeschlagene Materialisierung wird einerseits den ökologischen Anforderungen Rechnung getragen und anderseits das Farb- und Materialisierungskonzept der Altbauten neu interpretiert und weitergeführt. Dabei wird bewusst dieselbe Farbpalette verwendet. Im Gegensatz zu den Altbauten werden jedoch neue Elemente hinzugefügt welche sich durch ihre Materialität vom Bestand unterscheiden und den Neubau als solchen erkennbar machen. Ein ähnliches Prinzip wird auch für die äussere Erscheinung des neuen Schultraktes angewendet. Anstelle der mit Muschelkalk verkleideten Sockelgeschosse, den gestrichenen Sichtbetonwänden und den farblich akzentuierten, mineralischen Brüstungselementen werden sandgestrahlter Kalksteinbeton, gestrichene Bretterschalungen und farbige Photovoltaikpaneele eingesetzt. Zudem wird die klare Gliederung der Bestandesbauten analog weitergeführt, so dass sich der Neubau selbstverständlich und mit dem nötigen Respekt in die Gesamtanlage einfügt. Zugleich ist dieser durch die Neuinterpretation der Konstruktion und Materialisierung aber auch als Zeitzeuge klar erkennbar.

Überbauung Raiffeisen Münchwilen

Das Areal der Raiffeisenbank Münchwilen-Tobel befindet sich an zentraler Lage in Münchwilen. Die Bebauung im Umkreis der bestehenden Raiffeisenbank aus dem Jahre 1979 ist sehr heterogen und fragmentarisch. Einzig im Bereich der Eschlikonerstrasse lässt sich noch ansatzweise eine historisch gewachsene Struktur erkennen. Diese ist geprägt durch die entlang der Strasse aufgereihten Wohnhäuser und die von dieser abgerückten öffentlichen Gebäude mit ihren, durch Baumreihen akzentuierten, Zugangsbereichen. Im Gegensatz dazu folgt das für den Ort prägendste Gebäude, die ehemalige Strumpffabrik Thomann, nicht dem Strassenverlauf, sondern den rückwärtigen Parzellengrenzen. Dadurch öffnet sich die Vorzone zwischen der repräsentativen Hauptfassade und dem Geleise der Bahn zum Areal der Raiffeisenbank. Durch den Ersatzneubau und die angestrebte Verdichtung bietet sich die Möglichkeit die städtebaulich ausgezeichnete Stelle zu besetzen und aufzuwerten.
Ausgehend vom durchgehend aufrecht zu erhaltenden Bankbetrieb nimmt das Projekt die daraus resultierende Etappierbarkeit zum Anlass, das Bauvolumen auf zwei kompakte Baukörper zu verteilen. Dadurch entsteht einerseits eine dem Ort angemessene Massstäblichkeit und anderseits aufgrund der unterschiedlichen Geschosshöhen eine klare städtebauliche Gewichtung. Dabei folgen die beiden Baukörper den jeweiligen Strassenverläufen und übernehmen entsprechend ihrer Nutzung die Prinzipien der Bebauung entlang der Eschlikonerstrasse. Durch das Abrücken des Bankgebäudes von der Strasse und das gleichzeitige Einbinden der Hauptfassade der ehemaligen Strumpffabrik Thomann entsteht zwischen den beiden Fussgängerübergängen an der Frauenfelder- und der Eschlikonerstrasse eine grosszügige einladende Vorzone.
Über die 24h-Zone betritt man die zweigeschossige Kundenhalle, welche sich an der städtebaulich prominentesten Lage befindet und dadurch auch als Schaufenster gegen aussen dient. Sie bildet das Herzstück der Bank und wird als multifunktionaler Raum interpretiert, welcher mittels raumhohen Schiebeelementen sehr unterschiedlich bespielt werden kann. Die neue Kundenhalle dient somit als architektonische Bühne und bietet der Raiffeisenbank die Möglichkeit, sich ihren Kunden als Gastgeber in sehr unterschiedlichen Rollen präsentieren zu können.
Im Wohngebäude erfolgt der Zugang zu den, gegenüber der Strasse leicht erhöhten, Wohngeschossen von der Hofseite. Im Hochparterre befinden sich vier Kleinwohnungen. In den drei darüber liegenden Geschossen erlaubt die Gebäudestruktur durch geringfügige Anpassungen unterschiedliche Wohnungsgrössen in verschiedenen Kombinationen.
Die äussere Erscheinung der beiden Gebäude ist geprägt durch eine starke Gliederung mit vorfabrizierten hellen Betonelementen, dabei werden die horizontalen Deckenverkleidungen gegenüber den Vertikalen leicht betont. Innerhalb der dadurch entstehenden Geschossbändern ist das Stützenraster entsprechend den jeweiligen Nutzungen bewusst differenziert. Im Gegnsatz zum Wohnhaus mit seinem weiten Achsmass und den grosszügigen Verglasungen, wird beim Bankgebäude durch das enge Büroraster die Vertikalität betont. Zusammen mit den dunkel gehaltenen Fenstern und feine Farbdifferenzierungen der Fassadenelemente erhalten die beiden Bauten eine elegante zurückhaltende Erscheinung. Einzig die beiden öffentlichsten Räume des Geschäftshauses, die Kundenhalle der Bank und das Café werden entsprechend ihrer Bedeutung auch aussen durch andere Fensterformate akzentuiert und beleben die fein gegliederte Fassade der neuen Geschäftsstelle der Raiffeisenbank zusätzlich.

Schulhaus Hofacker Zürich

Sammlungszentrum Affoltern am Albis

Schulanlage Auen Frauenfeld

Mehrzweckhalle Hagen Altdorf

Schulinternat Ringlikon

Das Ensemble des Schulinternats Ringlikon besteht aus einem Schul- und Sportgebäude sowie einem terrassierten Wohn- und Verwaltungstrakt mit Innenhof; ein frühes und seltenes Beispiel eines Schülerheims in Form eines Terrassenhauses. Beide Gebäude sind durch unterschiedlich hohe horizontale Fenster- und Brüstungsbänder gegliedert. Der Terrassenbau der zwischen 1963 und 1966 nach den Plänen des Architekten Jakob Frei erstellten Anlage am nordöstlichen Siedlungsrand von Ringlikon schmiegt sich harmonisch an den steilen Südhang und weist wegen seiner inneren Geschlossenheit einen klösterlichen Charakter auf. Es verzahnt sich mit den Kammzinken-Anbauten mit der Umgebung und enthält im Innern einen terrassierten Garten. Das im Südosten durch ein Vordach angebundene Schul- und Sportgebäude übernimmt die Formensprache des Haupttraktes und hält durch seine niedrige Gebäudehöhe den Blick auf das Terrassenhaus frei.
Das Ensemble ist im Inventar der kunst- und kulturhistorischen Schutzobjekte und archäologischen Denkmäler von überkommunaler Bedeutung aufgeführt. Dies bedeutet, dass Veränderungen, Umbauten oder Neubauten im Nahbereich des Schutzobjektes auf dieses Rücksicht zu nehmen haben und es in seinem Schutzcharakter nicht beeinträchtigen dürfen. Nicht nur das Ensemble und seine äussere Erscheinung sondern auch die noch vorhandene Bausubstanz und Materialisierung im Innern sollen weitestgehend erhalten bleiben. Änderungen in der Grundrissstruktur der Wohntrakte sollen dem Schutzobjekt angemessen umgesetzt und möglichst minimal gehalten werden. Aus diesem Grund wird auf einen zusätzlichen Neubautrakt im Bereich der markanten Eingangsfront zugunsten des Ensembles verzichtet, damit der Blick auf die Anlage unverbaut bleibt. Die Erweiterung wird so ausgestaltet, dass die Gebäudetypologie des Wohn- und Verwaltungstrakts als Terrassenhaus erhalten bleibt. Die Gestaltung der neuen Bauteile folgt dem vorhandenen Konzept, indem die unterschiedlich hohen horizontalen Fenster- und Brüstungsbänder übernommen werden. Das Gebäude wird so erweitert, dass möglichst viel der geschützten Orginalsubstanz erhalten bleiben kann.
Die bestehende Anlage wird unter Wahrung der ursprünglichen Setzung durch gezielte Eingriffe und Anbauten den Nutzungsanforderungen entsprechend erweitert. Gleichzeitig gelingt es im Innern neben der Struktur auch die noch vorhandenen Oberflächen, insbesondere die Klinkerböden und die Schrankfronten, mehrheitlich zu erhalten. Die Grenze zwischen alt und neu soll dabei bewusst gezeigt werden, z. B. durch einen Wechsel der Verlegerichtung der zu ergänzenden Bodenbeläge. Im Gegensatz dazu treten die Auf- und Anbauten aussen bewusst nicht als eigenständige, additive Elemente in Erscheinung. Dadurch gelingt es ein einheitliches neues Ganzes zu schaffen, in welchem der Geist und die Qualitäten des Bestandes erhalten bleiben.