Der im Herbst 2015 fertig gestellte Wohnungsbau befindet sich in einem ehemaligen Villenquartier mit grosszügigen Parkanlagen an der Grenze zur klassischen Blockrandstadt. Aufgrund der geforderten maximalen Ausnützung und der vorgegebenen Regelbauweise stellten die Fragen der Massstäblichkeit und der Eingliederung in den städtebaulichen Kontext die grössten Herausforderungen dar. Daneben galt es der anspruchsvollen Lärmsituation mit zwei stark frequentierten Verkehrsachsen Rechnung zu tragen.
Die Überbauung besteht baurechtlich aus sieben einzelnen Baukörpern, welche im rechten Winkel zu Strasse und Bahn stehen. Durch Aneinanderschieben der versetzt angeordneten Häuser entsteht eine zusammenhängende Figur, welche mit den unterschiedlich langen Armen die Geometrie des Grundstücks effizient auslotet und zugleich in Ihrer figuralen Qualität der Bebauung einen spezifischen Charakter verleiht.
Städtebaulich bildet die Grossform eine Synthese zwischen Blockrandbebauung und Villentypologie. Sie ermöglicht die gewünschte Dichte und schafft zugleich aussenräumlich sehr unterschiedliche Qualitäten. Entlang der Brandschenkestrasse entstehen halböffentliche, gefasste Eingangsräume, welche an städtische Palais mit ihren Ehrenhöfen erinnern, und auf der gegenüberliegenden Seite öffnet sich die Bebauung zum Grünraum entlang der Sihl.
Durch die Gebäudestruktur und die Position der Loggien können die lärmexponierten Wohnräume an den Gebäudeecken rückwärtig gelüftet werden. Die Grundrisstypologie mit durchgesteckten Geschosswohnungen ermöglicht es zudem, die beiden sehr unterschiedlichen Aussenbereiche auch im Innern wechselseitig in Szene zu setzen.
Konstruktiv handelt es sich um einen innengedämmten Massivbau in Ortbeton, welcher dadurch monolithisch in Erscheinung tritt. Gleichzeitig wird in der Oberflächenbeschaffenheit des lasierten Betons differenziert, zwischen einer umlaufenden schalungsglatten Struktur und leicht zurückspringenden gestockten Füllungen, so dass die Fassade einerseits eine Gliederung und anderseits eine Tiefe erfährt. Zusammen mit den dunklen
Holz-Metallfenstern und dem textilen Sonnenschutz entsteht so eine Fassade, welche ihre Langlebigkeit mit einer eleganten, edlen und im klassischen Sinne vornehmen Erscheinung verbindet.
Bauherrschaft
Agruna AG
Standort
Zürich Enge
Art
Neubau
Nutzung
Wohnen
Status
Realisiert
Studienauftrag
2011, 1. Preis
Ausführung
2013 - 2015
Kosten BKP 1-9
48'200'000 CHF
Baumanagement
b+p baurealisation ag
Bauingenieur
Aerni + Aerni Ingenieure AG
Landschaftsarchitekt
Vogt Landschaftsarchitekten AG
Fotograf
Georg Aerni