Das bestehende Gebäude wurde in den 30er Jahren durch einen lokalen Bauunternehmer nach eigenen Plänen errichtet. Die Bausubstanz ist trotz einigen Veränderungen gut erhalten geblieben. Rund um eine zentrale Halle sind gegen Südwesten die drei kleinen Zimmer sowie hangseitig eine Küche und der Eingangsbereich mit den Sanitärräumen angeordnet. Neben dieser strukturellen Klarheit verfügt der Altbau über eine sehr sorgfältige Materialisierung. Insbesondere die im Fischgratmuster verlegten, massiven Eichenböden, sowie die Doppelfenster mit ihrer feingliedrigen Sprossenteilung, sind von hoher architektonischer Qualität.
Das Erdgeschoss bleibt im Wesentlichen unverändert. Durch ein neues Badezimmer anstelle der Küche entsteht ein grosszügiger Schlafbereich. Die Treppe wird um einen zusätzlichen Lauf ergänzt und schafft so die Verbindung zum neuen Obergeschoss. Der zellenartigen Gliederung des Erdgeschosses wird im Dachaufbau ein ganz anderes Raumkonzept entgegengestellt. Küche, Wohn- und Essbereich sind Teil eines Raumkontinuums, welches über die grossflächige Öffnung im Südwesten scheinbar nahtlos mit der Dachterrasse und den Ausblicken über das Zürcher Seebecken verbunden ist.
Dieses Spannungsverhältnis im Innern wird mit den unterschiedlich detaillierten Fenstern auch aussen in der Art einer Collage sichtbar. Zugleich verwischt ein homogener, fugenfreier Verputz die Grenzen zwischen Alt und Neu und verbindet die Aufstockung mit dem Bestehenden zu einem neuen Ganzen.
Bauherrschaft
Pivat
Standort
Zollikon
Art
Umbau + Erweiterung
Nutzung
Wohnen
Status
Realisiert
Direktauftrag
2000
Ausführung
2001
Kosten BKP 1-9
530'000 CHF
Gebäudevolumen (GV)
905 m³
Baumanagement
Conawa AG
Fotograf
Gaston Wicky