Die Umgebung der sechs Neubauten ist vom mittelalterlichen Dorfkern Albisriedens, feinkörnigen Einfamilienhausquartieren und grossmasstäblichen Geschosswohnungsbauten geprägt. Neben dieser baulichen Vielfalt treffen hier auch gegensätzliche Stadt- und Grünräume aufeinander. Die Gliederung der Baukörper in einzelne Flügel und eine gleichsam gewachsene, amorphe Grundrissgestaltung vermitteln zwischen den baulichen Strukturen des Umfelds und bringen diese in einen städtebaulichen Zusammenhang. Zudem verzahnen sich die Gebäude in ihrer versetzten Anordnung so, dass der Grünraum hindurchzufliessen scheint und der Landschaftsraum des Üetlibergs im Quartier verankert wird.
Der innere Aufbau der Häuser thematisiert das Erlebnis der Landschaft noch weiter. In allen Wohnungen erreicht man in einer fliessenden Raumfolge vom Treppenhaus über Entrée und Gang den Wohnraum, der sich in drei Richtungen gegen die erwähnten Grünräume hin öffnet. Als eigentlicher Kopf der Wohnung verstärkt dieser Raum den situativen Charakter der Grundrissstruktur und vernetzt den Innenraum über vielfältige Aus- und Durchblicke mit der Umgebung.
Der abstrahierten, strengen Gliederung der Fassaden ist durch die Verwendung von Kratzputz, Baubronze und Eiche eine differenzierte, handwerkliche Materialisierung entgegengesetzt. Diese auch in der Grundrissgestaltung auftretende Ambivalenz prägt die Gebäude zugleich mit Eigenschaften der Moderne und solchen, welche in Ihrer Schwere und materiellen Substanz an Beispiele gutbürgerlichen Wohnens aus der Vergangenheit erinnern.
Bauherrschaft
Baugenossenschaft Sonnengarten
Standort
Zürich Albisrieden
Art
Neubau
Nutzung
Wohnen
Status
Realisiert
Wettbewerb
2000, 1. Preis
Ausführung
2003 - 2005
Kosten BKP 1-9
22'500'000 CHF
Baumanagement
b+p baurealisation ag
Bauingenieur
Emch + Berger AG
Landschaftsarchitekt
Planetage GmbH
Fotograf
Hannes Henz / Georg Aerni