Die Schwägalp wird überragt durch die eindrückliche Erhebung des Säntis mit seinen steil abfallenden Felswänden. Diese bildet den Hintergrund für die voralpine, sanfte Hügellandschaft mit ihren losen Fichtenwäldern und den weitläufigen Alpweiden. In diesem Spannungsfeld steht auch das neue Gasthaus Schwägalp, welches trotz seiner Grösse auf das natürliche, geschützte Umfeld Rücksicht nehmen und sich in den bestehenden Kontext einbinden soll.
Die neue Anlage besteht zum einen aus massiven Stützmauern, welche die bestehende Topografie neu gliedern und Terrassen für Ausflügler und Hotelgäste schaffen, zum anderen aus dem eigentlichen Hotel, welches auf dem künstlich geschaffenen Sockel ruht. Die unterschiedlichen Programmteile erhalten so einen sehr spezifischen architektonischen Ausdruck, welcher über die ortstypische Materialisierung den Bezug zum natürlichen Kontext sucht.
Die Stützmauern und Sockelbauwerke bestehen aus sandgestrahltem eingefärbtem Sichtbeton, entwickeln sich aus der Geometrie der Talstation und öffnen sich fächerartig gegen den Säntis. Die erhöhte Lage der Terrassen gegenüber der Umgebung ermöglicht so eine uneingeschränkte Sicht auf die Landschaft. Der Hotelbau folgt der obersten Mauerkrone und spielt sich gegen Osten von dieser frei. Dadurch fasst er den rückwärtigen bewaldeten Hügel, schafft im Süden Platz für den gedeckten Zugangsbereich sowie die vorgelagerten Terrassen. Der Hotelbau ist als vorgefertigte Holzelement-Konstruktion geplant. Im Inneren werden die Treppenhauskerne massiv ausgebildet und die Erschliessungs- und Aufenthaltsräume verkleidet. Im Gegensatz dazu werden in den Hotelzimmern und den Sälen des Restaurants die vorgefertigten Holz-Tafelelemente sichtbar belassen, so dass auch über die Materialisierung zwei sehr unterschiedliche Raumstimmungen entstehen.
Das viergeschossige Hotel besteht aus einem geknickten Volumen mit Giebel gegen Süden und kann gegen Osten durch einen nochmals abgeknickten Gebäudeflügel horizontal erweitert werden. Während in der ersten Etappe das Hotel zusammen mit der bestehenden Talstation ein Ensemble bildet und eine latent gefasste Eingangssituation schafft, öffnet es sich im Endausbau auch zur Landschaft hin und setzt die Talstation und das Haus Girenspitz zueinander in Beziehung.
Bauherrschaft
Säntis Schwebebahn AG
Standort
Schwägalp
Art
Neubau
Nutzung
Hotel
Status
bis Vorprojekt
Wettbewerb
2009, 1. Preis
Planung
2009 - 2011
Renderings
Architron